New Orleans 2015

Nach einer langen aber völlig unkomplizierten Anreise via Chicago sind wir am Sonntagabend in New Orleans angekommen. Wie immer habe ich ein wunderbares Hotel ausgesucht 🙂 klein, familiär, am Rande des French Quarters gelegen, in der wunderschönen Esplanade Avenue.

Am Vormittag haben wir eine erste Tour zum Jackson Square und zum Mississippi gemacht. Die Häuser sind großteils schön und gepflegt, ich mag die spanische Architektur, die eleganten Säulen, die Fensterläden und die vielen üppig bepflanzten Balkone aus Schmiedeeisen.

New Orleans zeigt schon am Morgen, dass hier die Musik zuhause ist 😉

Video: Vormittags am Jackson Square

(Alle Fotos zum Vergrößern anklicken)

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Die St. Louis Cathedral am Jackson-Square

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Die Natchez, der älteste Schaufelraddampfer, der den Mississippi befährt.

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Nach diesem anstrengenden Vormittag – immerhin hat es ca 32° – sind wir noch eine Weile im Pool, am Abend gehen wir noch zu Fiorellas Cafè zum Abendessen.

Dienstag, 2. Juni

Bereits um 8 Uhr machen wir uns mit dem Bus auf den Weg zum City Park. Was sich unspektakulär anhört, ist tatsächlich ein unglaublich schön angelegter, riesengroßer Park (immerhin mehr als doppelt so groß wie der Central Park in New York!), der ein Museum, Kinderspielplätze, einen kleinen Vergnügungspark, Cafés, mehrere idyllische Teiche, einen bezaubernden botanischen Garten und riesige Rasenflächen beherbergt.

Wir besuchen natürlich zuerst den Spielplatz, danach ein Café, vor dem sich eine große Zahl von Enten und Gänsen, außerdem ein paar Vögel, die wir nicht identifizieren können und ein paar Eichhörnchen tummeln.

Luna hat einen Freund gefunden, mit dem sie eine Stunde lang die Enten, Gänse und Eichhörnchen füttert. Später gehen wir zum Vergnügungspark – ein echter Luna-Tag.

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Wir sehen hier auch zum ersten Mal das „Spanish Moss“, das von den Bäumen hängt und so typisch für die Südstaaten ist.

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Nächster Programmpunkt ist „St.  Louis Cemetry“, wo wir uns die Gräber anschauen. In New Orleans finden die Toten nicht unter der Erde ihre letzte Ruhe, sondern in kleinen Grabhäusern.

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Der Tag ist wieder sehr heiß und wir sind froh, ein Hotel mit einem wirklich schönen Pool zu haben.

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Am Abend genießen wir zum ersten Mal den Trubel in der Bourbon-Street, an jeder Ecke eine tolle Kapelle, Musik in allen Bars, Freaks, Touristen und Straßenkünstler. Abendessen im Bourbon Heat (sehr gutes Essen, schlechter Service).

Es gibt hier übrigens keine Straßenschilder, die Straßennamen sind im Gehsteig eingelassen.

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Eine der vielen großartigen Kapellen, denen man an jeder Ecke zuhören kann

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Und – Voodoo hat noch immer einen hohen Stellenwert in Nola!

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Wir sind bisher zu Fuß und mit dem Bus und dem Streetcar unterwegs. Das Zentrum von New Orleans ist nicht so groß und recht übersichtlich, wir können daher in der Stadt gut ohne Auto auskommen. Nur für Fahrten außerhalb von New Orleans werden wir ein Mietauto brauchen.

Die Streetcars von New Orleans – bekannt aus „Endstation Sehnsucht“ (Tennessee Williams hat sein Stück nach einer früheren Streetcar-Linie namens „Desire“ benannt) mit ihren altmodischen polierten Holzsitzen –  sind auch eine Touristenattraktion:

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Mittwoch, 3. Juni

Heute sind wir zum ersten Mal mit dem Auto unterwegs, wir fahren nach Norden zur Oak Alley Plantation.

Ein wunderschönes altes Plantagenhaus, das zu einer Zuckerrohrplantage gehört hat. Die früher von Sklaven bewohnten Hütten sind sehr gut erhalten, sind zu besichtigen, einige wurden zu Ausstellungsräumen zum Thema Sklaverei gemacht. Die Lebensumstände und der Alltag der Sklaven wurden hier genau dokumentiert.

Am beeindruckendsten ist natürlich die Allee vor dem Haus, die 300 Jahre alten Eichen haben bizarre Formen angenommen und säumen 400 Meter lang den Weg zum Herrenhaus.

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Die haben wir auch hier kennengelernt:

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Das Herrenhaus ist auch innen in einem sehr guten Zustand, die gesamte Ausstattung ist sehr gut erhalten und stammt teilweise noch von den ursprünglichen Besitzern.

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Das Autofahren ist hier unglaublich angenehm. Es ist generell wenig Verkehr (auch in der Stadt), die Autobahnen sind gut beschildert, breit – teilweise 6-spurig – neben der Straße stehen immer wieder Reiher im Gras, gelegentlich sieht man überfahrene Waschbären am Straßenrand.

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Am Abend essen wir im Royal House. Die Küche in New Orleans ist phantastisch. Gumbo und Jambalaya (beides wird gerne auch mit Alligatorenfleisch oder Alligatorenwurst serviert) sowie alle Arten von Meeresfrüchten – und hier besonders Austern – fehlen auf keiner Speisekarte. Die Austern sind verhältnismäßig billig (13 $ für ein Dutzend Austern) und werden auf jede erdenkliche Art (auch gebacken) serviert.

Donnerstag, 4. Juni

Wir fahren nach Slidell nordöstlich von New Orleans und machen eine Fahrt durch die Sümpfe von Honey Island. Wir sind überrascht, wieviele Alligatoren sich hier tummeln und wie unglaublich schön die Landschaft ist.

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In den Sümpfen leben neben Alligatoren auch viele Wasserschildkröten und Wasserschlangen, zahlreiche Vögel (große Reiher und Ibisse) und auch Waschbären und Biber.

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Besonders überrascht waren wir aber, als uns der Guide zu einer großen Kolonie von Schweinen geführt hat, die in den Sümpfen leben.

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Ich wusste bis dahin nicht, wie gut Schweine schwimmen können!

Am Abend machen wir noch eine Runde im Garden District, einer sehr noblen Wohngegend, in der wir atemberaubend große und schöne Südstaatenvillen sehen. Diese Villen, aber auch die gewöhnlichen Häuser in New Orleans sind immer ein Foto wert:

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Beim Superdome sind wir auch gewesen, die enorme Größe kann man am Foto gar nicht erkennen.

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Abendessen  sind wir dann in einem sehr skurillen, kleinen Restaurant namens Praline Connection in der Frenchmen Street, mit Plastiktischdecken und sehr altmodischem Interieur und sehr traditioneller Küche.

Die typischen „Pralines“ aus New Orleans werden an jeder Ecke verkauft, sie bestehen aus Pecannüssen und Karamell. Eine unglaublich süße Angelegenheit, in vielen kleinen Läden kann man zusehen, wie sie gemacht werden. Auch Karamell in verschiedenen Geschmacksrichtungen und mit allen möglichen Zusätzen (Pecannüssen, Mandeln etc) wird überall verkauft.

Freitag, 5. Juni

Wir fahren über den Lake Pontchartrain von Louisiana nach Mississippi an die Golfküste. Von Waveland über Gulfport bis nach Biloxi führt die Straße direkt am breiten Sandstrand entlang. Luna freut sich schon besonders auf den Strand und auf das Meer, wir mieten also in Biloxi einen Schirm und Luna genießt mit uns den Nachmittag am Meer.

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Der Strand hier ist extrem breit und aus feinem weißen Sand, wieso hier trotzdem nur sehr wenige Leute baden liegt daran, dass wenige Kilometer weiter westlich der Mississippi ins Meer mündet und das Wasser verschmutzt. Es ist zwar sauber genug zum Baden, aber nicht so klar wie in Florida, der Karibik etc. Das Wasser wird angeblich erst ungefähr ab Pensacola richtig schön.

Am Nachmittag fahren wir wieder zurück nach New Orleans.

An den Wochenenden erreicht die Party im French Quarter ihren Höhepunkt. Heute ist Freitag,  daher ist schon am späten Nachmittag auf den Straßen sehr viel los, betrunkene Touristen werden bereits am frühen Abend abtransportiert. Wir verzichten heute auf das Abendessen, holen uns etwas zu Essen, bleiben im Hotel und gehen noch an den Pool.

Samstag, 6. Juni

Heute war ich am Vormittag in der „Cooking School of New Orleans“ und habe von der bezaubernden Ann gelernt, wie man Bread Pudding, Jambalaya, Gumbo und Pralines zubereitet. Es war sehr interessant, Ann hat den Kochkurs mit vielen Anekdoten über die Südstaaten und insbesondere über Louisiana aufgelockert und wir hatten alle viel Spaß.

Die meisten traditionellen Speisen New Orleans stammen aus der Cajun-Küche mit kreolischen Einflüssen. Die Cajuns sind aus Kanada eingewanderte akadische Franzosen, die im 18. Jahrhundet aus ihrer nördlichen Heimat vertrieben wurden und in Louisana eine neue Heimat gefunden haben.

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Der Rest der Familie war inzwischen auf dem Spielplatz und Luna hat wieder ein paar Kinder und Hunde kennengelernt. Sie spricht jetzt schon mit den Kindern und hat zwei Phrasen, nämlich „Come on, look at this“ und „Here we go!“ parat, die sie universell einsetzt 🙂

Am Nachmittag haben wir eine Fahrt am Mississippi mit der „Creole Queen“ gemacht. Sehr nett, die Stadt einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen.

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Auf dem Rückweg gehen wir wieder über den Jacksonsquare, der am Wochenende von einer Menge Musikern, Künstlern und Gauklern bevölkert wird. Besonders beliebt ist es hier, mit skurillen Verkleidungen ein Trinkgeld für ein Foto zu lukrieren, diese Dame versucht es mit einem als Einhorn verkleideten Schwein…

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Da es wie immer seit wir hier sind 32° hat, springt Luna noch kurz in den Pool, bevor wir ein sehr gutes italienisches Lokal zum Abendessen finden.

Sonntag, 7. Juni

Unser letzter Tag hier in New Orleans – wir haben jeden einzelnen sehr genossen.

Heute haben wir kein besonderes Programm, ich mache mit Luna am Vormittag noch einen ausgedehnten Spaziergang zum French Market und zum Jackson Square. Wir kaufen ein paar Souvenirs und hören uns noch ein paar Blues Bands an, die hier in oder vor den Lokalen spielen.

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Am Nachmittag ist ein Musikfestival im nahegelegenen Louis-Armstrong-Park, da es aber heute noch ein wenig heißer ist als sonst – ich schätze an die 40°-  bleiben wir dort nicht lange und gehen noch einmal an den Pool.

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Abendessen gibts heute in einem afrikanischen Restaurant in der Royal Street. Und morgen reisen wir ab – zu Mittag gehts nach New York, wo wir am Freitag Clarissa treffen werden.

 

„The Big Easy“ – ein passender Name für diese Stadt – so freundlich und lässig ist hier der Umgang mit allem und jedem.  Hektik kommt hier nirgendwo auf, gute Musik gibts dafür überall,  und ich habe mich selten an einem Ort so rundum wohl gefühlt wie hier!

Sympathisch und überraschend auch, dass es hier selbstverständlich zu sein scheint, Menschen auf der Straße zu grüßen. Jeder Müllmann, die Jogger im Park und auch die meisten anderen Passanten haben zumindest ein freundliches „Hi“ für uns. Bemerken sie dann, dass wir uns auf Deutsch unterhalten, fragen sie oft nach, woher wir kommen. Die meisten kennen sich – wider Erwarten – sehr gut in Europa aus, waren schon da, kennen die Alpen, aber auch die aktuelle Flüchtlingsproblematik.

Und auch Luna hats gefallen :-).

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