Wir haben im Herbst 2018 eine Woche in Hongkong verbracht. Die Anreise hat zwar über 11 Stunden gedauert, aber war ein Direktflug über Nacht, sodass wir ausgeruht waren und wenig Zeit verloren haben.
Gewohnt haben wir im Marriot Renaissancehotel auf Hongkong Island, direkt neben dem berühmten Convention-Center.
Obwohl es sich um ein Businesshotel handelt, gibt es es eine wunderschöne Pool-Landschaft im 13. Stock.
Hongkong hat uns nicht so begeistert wie beispielsweise Bangkok. Die Menschen sind nicht sehr freundlich und herzlich, sondern nehmen kaum Notiz von uns und voneinander. Die Skyline und die Architektur der unterschiedlichen Hochhäuser ist natürlich sehenswert, ebenso wie die alten Stadtviertel mit der Ladder-Street und der längsten Rolltreppe der Welt (800 m), die in höhergelegene Wohngebiete führt. Wir haben mehrere Tempel besichtigt und waren in Kowloon und haben mit dem Linienbus einen Ausflug nach Stanley im Süden der Insel Hongkong Island gemacht.
Die einzelnen Hochhäuser sind oft durch Fußgängerwege verbunden, die ein paar Meter über den Straßen verlaufen. So kann man weite Strecken zurücklegen, ohne eine einzige Straße überqueren zu müssen.
Hier der Blick von unserem Hotelzimmer auf die Bucht und das Festland.
Mit der Fähre gelangt man rasch und günstig im 10-Minuten-Takt vom Wang Chai Ferry-Pier von Hongkong Island nach Kowloon und zurück. Unser Hotel liegt praktischerweise gleich neben dem Pier.
In Kowloon wartet ein frisch getrautes Paar auf einen der vielen Linienbusse.
Ansonsten – ausgedehnte Wohngebiete mit den immer gleichen Wohnblöcken in Kowloon.
Ein witziger Anblick mitten in einem Wohngebiet namens Whampoa ist ein großes Kreuzfahrtsschiff, in dem sich ein Einkaufszentrum befindet.
Die berühmte „Sneaker-Street“ in Kowloon, wo sich riesige Shops von Nike, Adidas, Puma und allen anderen Sportschuh-Herstellern aneinanderreihen.
Es gibt hier außerdem einen großen Vogelmarkt mit Vögeln in winzigen Käfigen und eine Straße, in der Fische in Plastikbeuteln verkauft werden. Bei uns wäre so eine Tierquälerei glücklicherweise nicht mehr möglich.
Ein Fixpunkt für Touristen ist die Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Victoria Peak, von wo man einen überwältigenden Ausblick über ganz Hongkong hat.
Links im Hintergrund das International Commerce Center, das aktuell höchste Gebäude Hongkongs mit einer Höhe von 484 Metern, in der Mitte das International Finance Center, das zweithöchste Gebäude mit 415 Metern:
Ganz rechts im Bild der Bank-of-China-Tower mit seiner charakteristischen Fassade:
Und hier das International Finance Center aus der Nähe:
Aussicht auf die Südseite der Insel, die sich ganz anders darstellt als die Nordküste.
Wir haben in dieser Woche hauptsächlich griechisch, indisch und Burger gegessen. Es gibt eine große Auswahl an internationalen Restaurants, mit hoher Qualität und ebensolchen Preisen. Die einheimischen Lokale mit traditioneller chinesischer Küche sind zwar viel billiger, die Hygiene in diesen Restaurants ist aber oft katastrophal und ich konnte mich leider auch mit den für uns doch recht eigentümlichen Speisen nicht anfreunden.
Die angenehmste Art, sich in Hongkong fortzubewegen, ist zweifellos die U-Bahn. Hongkong verfügt über ein gut ausgebautes U-Bahnnetz, helle und saubere Stationen und eine übersichtliche Beschilderung. Alle paar Minuten kommt ein Zug (was wir bisher außerhalb von Wien selten erlebt haben), die Waggons selbst sind blitzsauber, denn Essen und Trinken ist streng verboten. Es gibt außerdem einzelne Wagen, in denen auch das Telefonieren nicht erlaubt ist.
In Hongkong fährt man am besten mit der „Octopus-Card“, die man beliebig aufladen kann und dann bargeldlos in jedem öffentlichen Verkehrsmittel, der Fähre aber auch zB bei McDonalds oder auf dem Observation-Deck des Victoria-Peak und vielen anderen Sehenswürdigkeiten bezahlen kann.
Eine weitere beliebte Möglichkeit, sich in Hongkong fortzubewegen, sind schmale Doppeldecker-Straßenbahnen, die hauptsächlich die Hennessy-Road befahren.
Wir waren auch zu Halloween hier und da Luna ein großer Halloween-Fan ist und es sich unter gar keinen Umständen nehmen lässt, sich zu verkleiden, hatten wir schon beim Frühstück ein kleines Teufelchen an unserem Tisch.
Wir waren uns nicht sicher, ob Halloween in Hongkong tatsächlich eine Rolle spielt, schließlich haben wir herausgefunden, dass in Lan Kwai Fong am Abend eine große Halloween-Streetparty stattfinden würde.
Und hier die Central-Mid-Levels-Escalators, die längste Rolltreppe der Welt.
In Hongkong befindet sich in gefühlt jedem zweiten Haus ein Shoppingcenter. Soviele Geschäfte und so wenig Interessantes sieht man selten. Es gibt fast ausschließlich Waren bekannter Luxusmarken, die man überall auf der Welt (und in Europa vermutlich billiger) bekommt. Hier eine besonders exklusive Shoppingmall in Kowloon.
Mit einem Linienbus sind wir auf die Südseite der Insel gefahren, um den berühmten Strand von Stanley am Südchinesischen Meer zu besuchen. Stanley ist etwas heruntergekommen, der Strand ist ungepflegt, es gibt keine Cafés oder Umkleidemöglichkeiten, keine Geschäfte und hinter dem Strand sind Baustellen und Müllberge. Nicht auszudenken, wie nett das hier sein könnte, wenn die Chinesen irgendein Gefühl für Ästhetik und Interesse an einer brauchbaren Infrastruktur hätten.
Wir haben unterwegs immer wieder Tempel besucht. Wong-Tai-Sin in Kowloon zum Beispiel oder Man Moo in Hongkong Island.
Viele Tempel sind gleichzeitig den 3 großen chinesischen Religionen gewidmet: dem Taoismus, dem Konfuzianismus und dem Buddhismus. Der Glaube hat hier aber mehr mit Aberglauben zu tun und die Stimmung in den Tempeln ist nicht sehr spirituell. Fotografieren ist ausdrücklich gestattet.
Die Tempel verfügen über Statuen verschiedenster Götter – die in etwa unseren Heiligen entsprechen – vor denen Opfergaben abgelegt werden, meistens ist das Obst. Man kauft auch Räucherstäbchen, die man anzündet und in eine Vase mit Sand steckt. Hier hängen große Räucherspiralen von der Decke.
In China lässt man sich beim Hausbau von Feng-Shui-Spezialisten beraten. Auch beim Bau von Hochhäusern. Das führt dazu, dass immer wieder große Löcher in den Häusern zu sehen sind. Sie dienen dazu, dass „dem Drachen, der auf den Bergen wohnt, der Weg zum Meer nicht versperrt wird“. Hier sieht man so ein Haus mit einem quadratischen Loch.
Unterwegs auf den Straßen von Hongkong.